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Chemie-NachhilfeDas Nachhilfeforum der Schulchemie-Website - offen für alle Chemiefragen!

Was Schüler im Chemieunterricht gerne verstehen würden, aber ihren Chemielehrer nicht (mehr) zu fragen wagen ...

Archiv II
Fragen/Antworten 23.06.97-15.12.97

Bitte alles über alcotest!
"Alles" ist ein großes Wort, das schaffe ich wahrscheinlich nicht - sagen wir mal, "möglichst viel" über alcotest!! Du bist doch wohl hoffentlich nicht in eine Alkohol-Kontrolle geraten?? Aber nein, die Polizei macht das ja heute anders, physikalisch ....

Also Scherz beiseite - hier ist "möglichst viel" über alcotest!

So sieht das Röhrchen vorher aus:Alkotest-Röhrchen vorher Und so nachher, wenn in deiner Ausatmungsluft Alkohol
(Ethanol, C2H5OH) enthalten war:
Alkotest-Röhrchen nachher
... Und so im Vergleich (das Bild von der Startseite): Alkotest-Röhrchen

Das alcotest-Röhrchen enthält zwischen zwei Drahtnetzen Kieselgel mit einem Gemisch aus Kaliumdichromat (K2Cr2O7) und Schwefelsäure (H2SO4). Wenn Ethanol dazukommt, wird aus dem gelben Kaliumdichromat grünes Cr3+, und aus dem Alkohol wird Aldehyd. Aus der Stärke der Grünfärbung und daraus, wie weit sich die Grünfärbung in den Gelb-Bereich ausdehnt, kann man auf die Menge Alkohol in der Atemluft schließen.

Das geht so:

Reduktion:

Cr2O72- + 6 e- + 14 H+ -----------> 2 Cr3+ + 7 H2O
Cr-Oxidationszahl: + VI Cr-Oxidationszahl: + III

(Hier sieht man auch, warum Schwefelsäure dabeisein muss: Man braucht die H+!)

Oxidation:

CH3CH2OH ----------> CH3CHO + 2 e- + 2 H+
Oxidationszahl rechtes C-Atom: -I Oxidationszahl rechtes C-Atom: +I

Jetzt muss das kleinste gemeinsame Vielfache der verschobenen Elektronen gesucht werden (so daß gleich viele Elektronen vom C-Atom abgegeben und vom Cr-Atom aufgenommen werden); außerdem kürzen wir die links und rechts stehenden H+-Ionen weg:

Gesamt-Redox-Gleichung (in Teilchenform):

3 CH3CH2OH + Cr2O72- + 8 H+ -----------> 3 CH3CHO + 2 Cr3+ + 7 H2O

Das ist - in Ionengleichung - der Vorgang im alcotest-Röhrchen, wenn Ethanol durchgepustet wird. Aber man kann die Gleichung auch noch um die Teilchen ergänzen, die gar nicht mitreagieren, aber in den Verbindungen enthalten sind:

Gesamt-Redox-Gleichung (in Summenform):

3 CH3CH2OH + K2Cr2O7 + 4 H2SO4 ------------> 3 CH3CHO + Cr2(SO4)3 + 7 H2O + K2SO4

 

Wie läuft die Redoxreaktion ab, wenn Wasserstoffperoxid in schwefelsaurer Lösung mit Kaliumpermanganatlösung unter Sauerstoffentwicklung reagiert und dabei Mangan-II-Ionen entstehen?
Wenn Permanganat zu Mn2+ wird, dann ist das eine Reduktion; Mn07+ muß 5 Elektronen aufnehmen. Wo können die herkommen? Einen Hinweis gibt die Sauerstoffentwicklung: Die in H2O2 gebundenen Sauerstoff-Atome haben die Oxidationszahl -1, im elementaren Sauerstoff die Oxidationszahl 0, d. h. sie geben ein Elektron ab. Außerdem werden H+-Ionen gebraucht, um O2- zu Wasser zu binden.

In einem ersten Schritt schreibt man sich also mal nur die "Kernvorgänge" mit den oxidierten/reduzierten Teilchen hin:

- I 0
H2O2 -----> O2 + 2 H+ + 2 e-
+ VII +II
MnO4- + 8 H+ + 5 e- -----> Mn2+ + 4 H2O

Im zweiten Schritt ermittelt man das kleinste gemeinsame Vielfache der abgegebenen/aufgenommenen Elektronen und schreibt die so veränderten Teilvorgänge erneut hin:

- I 0
5 H2O2 -----> 5 O2 + 10 H+ + 10 e-
+ VII +II
2 MnO4- + 16 H+ + 10 e- -----> 2 Mn2+ + 8 H2O

Im dritten Schritt schließlich zählt man die beiden Gleichungen zusammen und kürzt weg, was links und rechts steht:

+ VII - I +II 0
2 MnO4- + 5 H2O2 + 6 H+ -----> 2 Mn2+ + 5 O2 + 8 H2O

Und das wars dann - es sei denn, man will nun wirklich die komplette Summengleichung auch mit den unbeteiligten Atomen bzw. Ionen. Dann schreibt man es halt nochmal hin:

2 KMnO4 + 5 H2O2 + 3 H2SO4 ------> 2 MnSO4 + 5 O2 + 8 H2O + K2SO4

 

Das p-Orbital wird immer in Form von zwei "Keulen" gezeichnet. Wie kommt das Elektron von einer "Keule" in die andere, wenn es im Knotenpunkt (Kern) gar nicht sein darf?
Du betrachtest bei dieser Frage das Elektron als Teilchen, wie es ja auch normalerweise im Schulunterricht gesehen wird. Aber das Elektron kann man auch als "Welle" betrachten. Und das p-Orbital ist eine mögliche Form so einer Welle. Stelle dir einmal ein Seil vor: Wenn du es an einem Ende anbindest und am anderen Ende kräftig schwingst, bleibt es in der Mitte fast am selben Ort (der "Knoten"), während es davor und dahinter auf- und abschwingt (die "Bäuche"). Das nennt man eine "stehende Welle". So eine Form hat auch das p-Orbital: In der Mitte der Knoten, zu beiden Seiten davon die Bäuche. So weit, so gut: Aber um diese Wellenform in eine halbwegs verständliche Aussage zu übersetzen, sagt man jetzt: Da wo der Knoten ist, ist keine Aufenthaltswahrscheinlichkeit ("da ist das Elektron nicht"), und da wo die Bäuche sind, ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit hoch ("da ist das Elektron"). Das heißt, man übersetzt ein Modell, das aus der "Welleneigenschaft" des Elektrons entstanden ist, wieder in die "Teilcheneigenschaft" des Elektrons! Und als Teilchen kann das Elektron den Knoten natürlich nicht überwinden! Aber als Welle ist die Form des p-Orbitals möglich: Diese Form wird in der Schrödinger-Gleichung, einer Art Elektronen-Wellengleichung, berechnet (ist also das Ergebnis einer mathematischen Berechnung und nicht etwa einer mikroskopischen Beobachtung). Kompliziert, nicht wahr? Aber mit diesem sogenannten "Welle-Teilchen-Dualismus" muß man leben. Im Mikrokosmos ist die Natur gar nicht so eindeutig, wie wir es gerne hätten.

Ich bin in der 11.Klasse und habe dieses Jahr zum ersten Mal Chemie. Zur Einführung sollen wir uns einige Vorteile und Nachteile der Chemie überlegen. Z. B. Medikamente als Vorteil - Waffen als Nachteil. Ich habe schon überall rumgesucht und gefragt, aber niemandem fällt etwas ein. Könntet ihr mir vielleicht noch ein paar Punkte sagen?
Eine sehr interessante Frage! Dies ist ein Versuch, sie zu beantworten.
Die Vor- und Nachteile sind eng verzahnt: Fast jedem Vorteil steht gleich ein Nachteil gegenüber.
Vorteil: Geburtenkontrolle durch synthetische Verbindungen (Anti-Baby-Pille)
Nachteil: Gefahr von Mißbildungen durch Medikamente (z. B. Contergan)
Der Vorteil ergibt sich aus der chemischen Forschung, der Nachteil aus den Grenzen unseres Wissens.

Vorteil: Bekämpfung des Welthungers durch Düngemittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Unkrautvernichtungsmittel
Nachteil: Schädigung des Bodens, krankheitsanfällige Monokulturen (z. B. Soja), Anreicherung von Schadstoffen in Menschen und anderen Lebewesen.
Der Nachteil ergibt sich aus der kommerziellen Nutzung des eigentlich segensreichen Wissens, das die Chemie bereitstellt.

Vorteil: Bekämpfung des Welthungers durch gentechnisch erzeugte Nahrungsmittel
Nachteil: Eingriff in die Schöpfung, Veränderung der Artenvielfalt, Gefahr unvorhersehbarer Folgewirkungen.
Der Vorteil birgt den Nachteil in sich: Alles ist machbar - aber darf man alles machen?

Vorteil: Erhöhung des Lebensstandards durch Produktion von Verbrauchsgütern (Textilfasern, Waschmittel usw.) und Werkstoffen (feuerfeste Kunststoffe, Autoteile usw.)
Nachteil: Umweltverschmutzung durch die Produktion und durch schwierige Entsorgung von Altmaterial bzw. Umweltverschmutzung durch die Nutzung (Waschmittel - Gewässerschädigung!)
Auch hier sieht man wieder, daß nicht das chemische Wissen (das durch Forschung entsteht) den Nachteil bringt, sondern die Umsetzung in die Anwendung dieses Wissens (wenn diese Umsetzung unverantwortlich erfolgt).

Vorteil: Chemie als Naturwissenschaft erhöht unser Wissen über diese Welt und erzieht damit zur "Demut vor der Schöpfung" (schon Goethe schrieb, die Triebfeder des Forschers sei, zu erkennen, "was die Welt im Innersten zusammenhält". Daran hat sich für die Chemiker und Physiker bis heute nichts geändert).
Nachteil kann aber sein, dass die Ethik der Menschen mit ihrem Wissen nicht Schritt hält und Erkenntnisse der Naturwissenschaft mißbraucht werden (Chemiewaffen, Atombombe).

Das waren einige Überlegungen. Helfen sie dir weiter?

Geben Sie mir bitte eine direkte Antwort bzw. Links im Internet zum Thema "Synthese von Alkoholen" - allgemein oder speziell zur Synthese von Ethanol.
(Chemie-Links: Siehe oben!) Das ist eine sehr "lexikalische" Frage, d. h. hierüber findet man sehr viel in Chemie-Lexika. Alkohole können unter anderem dargestellt werden
  • durch Addition von Wasser an Alkene,
    z. B. H2C=CH2 + H2O ----------> H3C-CH2OH
  • durch Reduktion von Carbonylverbindungen
    z. B. 2-Butanon + H2 ----------> 2-Butanol (Katalysator Ni)
  • durch Hydrolyse von Alkylchloriden oder Carbonsäureestern
    z. B. H3C-CH2Cl + H2O ----------> H3C-CH2OH + HCl
    oder Ethansäureethylester + H2O ----------> Ethansäure + Ethanol
  • usw.

Alkohole können auch durch Gärung entstehen:

C6H12O6 (Glucose=Traubenzucker) ----------> 2 C2H5OH + 2 CO2
Teilschritte:

C6H12O6 + 2 NAD+
(Glucose + Nicotinsäureamid-Adenin-Dinucleotid)
----------> 2 CH3COCOOH (Brenztraubensäure) + 2 NADH/H+
2 CH3COCOOH ----------> 2 CH3CHO + 2 CO2
2 CH3CHO + 2 NADH/H+ ----------> 2 C2H5OH + 2 NAD+

 

Woran erkennt man, wie C-Atome hybridisiert sind? Und vor allem: Woher "wissen" die C-Atome, wie sie sich gerade zu hybridisieren haben?
Erkennen kann man das am Bindungswinkel und an der Bindungslänge, meistens auch an der Zahl der Bindungspartner.

Im Falle der sp3-Hybridisierung gibt es ja vier Hybrid-Orbitale. Die ordnen sich im Raum so an, daß sie möglichst weit voneinander weg sind (logo!), und das entspricht dann den vier Ecken einer Pyramide mit Dreiecksgrundfläche. Der Winkel zwischen den Orbitalen ist dann 109,5 °. Dieser Winkel kann allerdings auch etwas geringer ausfallen, dazu später.

 

Bei sp2-Hybridisierung gibt es drei Hybrid-Orbitale. Hier ergibt eine Anordnung im Raum mit möglichst großem gegenseitigem Abstand eine ebene Struktur mit gleichmäßig 120 ° Abstand. Bei dieser Hybridisierung ist noch ein p-Orbital vorhanden, das an der Hybridisierung nicht teilgenommen hat und für andere Zwecke (zusätzliche Bindung; Delokalisierung) verwendet werden kann.

 

Bei sp-Hybridisierung gibt es zwei Hybrid-Orbitale. Ganz klar: Die sind 180 ° voneinander weg, linear. Hier gibt es noch zwei p-Orbitale, die an der Hybridisierung nicht teilgenommen haben und - siehe oben - für andere Zwecke verwendet werden können.

 

Man kann es auch an der Bindungslänge erkennen: Die nimmt ab von der Einfach-(sp3)Bindung über die Doppel-(sp2-)Bindung zur Dreifach-(sp-)Bindung.

Erkennung an der Zahl der Bindungspartner: Hier ist etwas Vorsicht geboten - das kann in die Irre führen!
Im Fall neutraler C-Verbindungen haut das hin: Wenn C direkt mit vier anderen Atomen verbunden ist, dann ist das C-Atom sp3-hybridisiert. Wenn es drei Partner sind, dann ist es sp2-hybridisiert. Und bei zwei Partnern handelt es sich um sp-Hybridisierung. Wie gesagt, das ist aber nur sicher im Fall neutraler C-Verbindungen. Wenn Ladungen im Spiel sind, können das durchaus doppelt besetzte "nichtbindende" Orbitale sein, so daß man leicht sp3 mit sp2 verwechseln kann. Und bei anderen Verbindungen ist es noch komplizierter: Nehmen wir z. B. Wasser, H2O.

Abstossung doppelt besetzter HybridorbitaleDas O-Atom hat nur zwei Bindungspartner - die H-Atome -, aber es ist dennoch sp3-hybridisiert! Das O-Atom hat nämlich sechs Außenelektronen, davon braucht es nur zwei für die Bindung zu den H-Atomen, bleiben vier - zwei Paare - übrig! Und die besetzen je ein Hybridorbital. Macht zusammen vier Orbitale - sp3-Hybridisierung! Der Winkel zwischen den sp3-Hybridorbitalen ist jetzt allerdings nicht mehr exakt 109,5°. Denn die beiden doppelt besetzten sp3-Hybridorbitale üben aufgrund ihrer höheren Elektronendichte einen Abstoßungseffekt auf die beiden anderen ("bindenden") sp3-Hybridorbitale aus. Der Winkel zwischen diesen - und damit zwischen den H-Atomen - ist also etwas kleiner als 109,5º, der Winkel zwischen den beiden doppelt besetzten sp3-Hybridorbitalen etwas größer.

Und jetzt die Frage: Woher wissen die C-Atome, wie sich zu hybridisieren haben?
Das "wissen" sie aus der Zahl und der Art der möglichen Bindungspartner. Bei H-Atomen ist es ganz einfach: Wenn genügend H-Atome da sind, geht das C-Atom auch die höchstmögliche Zahl von Bindungen ein - sp3-Hybridisierung (gleichmäßige Ladungsverteilung). Wenn es entsprechend weniger sind, dann eben sp2 oder sp. Bei anderen Atomen, insbesondere O-Atomen, ist es so, daß diese eine sehr hohe "Affinität" zu C-Verbindungen haben (d. h. C-Verbindungen reagieren leicht mit O-Atomen). Diese O-Atome neigen dazu, das C-Atom zu seiner höchstmöglichen Oxidationsstufe zu bringen - das ist, vereinfacht gesagt, die Doppelbindung C=O. Jetzt kann das C-Atom nur noch mit zwei anderen Bindungspartnern zusammengehen. Macht zusammen drei Partner - sp2-Hybridisierung. Die zusätzliche Bindung zwischen C und O ist übrigens eine ¶-Bindung (entstanden aus der Überlappung zweier p-Orbitale).

Hilft dir das im Verständnis der Hybridisierung? Wenn Zusatzfragen anfallen, bitte nicht zögern und per email an mich schicken!

 

Warum nennt man die Helix-Struktur der Proteine alpha-Helix?
Bei der Strukturfeststellung ergibt sich das Problem, die experimentellen Daten der Strukturanalyse, die man überwiegend mit Röntgenstrahlen durchführt, zu interpretieren. Bei dieser Röntgenstrukturanalyse erhält man nämlich zunächst ein ziemlich wirres Bild, ein sog. "inverses Gitter", wenn ich mich richtig erinnere - wir mussten das nämlich mal im Studium machen; an Details erinnere ich mich nicht mehr, nur noch daran, daß es eine vertrackte Geschichte war, die uns viel Mühe gekostet hat. Es ist nun so, daß die alpha-Helix, bei der 3,6 Aminosäuren auf einen Helix-Umgang kommen, die experimentellen Daten am besten erklärt. Die sogenannte ¶-Helix ("pi-Helix") mit 4,4 Aminosäuren pro Umgang zum Beispiel erklärt die experimentellen Daten nicht so gut.

 

Brom disproportioniert in alkalischer Lösung zu Bromid- und Bromat-Ionen. Warum werden bei der Oxidation zum Ausgleich 10 Elektronen und nicht 5 Elektronen benötigt?
Zuerst dachte ich ja, dein Lehrer hätte die Aufgabe nicht richtig gestellt: Nach meinem Wissen disproportioniert Brom nämlich in alkalischer Lösung zu Bromid- und Hypobromit-Ionen:

Br2 + 2 OH- ----------> Br- + BrO- + H2O

Aber dann habe ich nochmal im schlauen Buch nachgesehen, und da stand, daß beim Erwärmen dieser alkalischen Lösung eine weitere Disproportionierung des Hypobromits zu Bromid und Bromat stattfindet:

3 BrO- -------------> 2 Br- + BrO3-

Also nochmal die beiden Gleichungen - die erste mit angepassten Koeffizienten:

3 Br2 + 6 OH- ----------> 3 Br- + 3 BrO- + 3 H2O
3 BrO- -------------> 2 Br- + BrO3-

Die beiden Gleichungen zusammengezählt (und was links und rechts steht weggekürzt) ergibt als Gesamtgleichung

3 Br2 + 6 OH- ----------> 5 Br- + BrO3- + 3 H2O

Und so wie das jetzt dasteht, haben tatsächlich nur fünf Elektronen die Plätze getauscht: Fünf Brom-Atome haben je ein Elektron dazugewonnen, ein Brom-Atom hat diese fünf Elektronen abgegeben.

Versuchen wir jetzt, die Teilgleichungen für Oxidation und Reduktion zu schreiben:

5 Br + 5 e- ----------> 5 Br- (Reduktion)
Br ----------> Br5+ + 5 e- (Oxidation)

Hier liegt wohl das Problem (jedenfalls nach meiner Auffassung), weshalb dein Lehrer meint, zehn Elektronen wechselten die Plätze: Brom-Atome liegen als Edukt (Ausgangsstoff) ja nicht vor, sondern Brom-Moleküle. Dann müsste man entweder schreiben

2,5 Br2 + 5 e- ----------> 5 Br-
½ Br2 ----------> Br5+ + 5 e-

- so würde es jetzt zwar wieder stimmen mit fünf Elektronen, aber die Schreibweise ist (mindestens) unschön - oder das Ganze doppelt!

5 Br2 + 10 e- ----------> 10 Br-
Br2 ----------> 2 Br5+ + 10 e-

Die Gesamtgleichung würde dann lauten

6 Br2 + 12 OH- ----------> 10 Br- + 2 BrO3- + 6 H2O

Zehn Elektronen haben bei diesem so beschriebenen Vorgang die Plätze gewechselt!
Frage mal deinen Chemielehrer, ob er das so gemeint hat!

 

 

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